PZN: |
12372907 |
Hersteller: |
Kohlpharma GmbH
|
Packungsgröße |
60 ml |
Darreichung: |
Lösung zum Einnehmen |
Produktname |
DEPAKINE 300 mg/ml Lösung zum Einnehmen |
Wirksubstanz |
Valproat natrium, Valproinsäure |
Rezeptpflichtig |
Ja
|
Apothekenpflichtig |
Ja
|
Anwendungsangaben
- - Epilepsie, wie:
- - Epilepsie, fokal (auf einen Körperteil oder Funktion begrenzte Anfälle)
- - Epilepsie, fokal, sekundär generalisiert (erst lokal, dann ausgeweitet)
- - Epilepsie (den ganzen Körper betreffende Anfälle)
- - Absence (spezielle Form der Epilepsie)
- Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn sich trotz Arzneimitteleinnahme Ihre Erkrankung verschlechtert, vor allem wenn Sie Gedanken entwickeln, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen.
Zusammensetzung
Die angegebenen Mengen beziehen sich auf 1 ml Lösung
Wirkstoff Valproat natrium | 300 mg |
Wirkstoff Valproinsäure | 260,32 mg |
Hilfsstoff Saccharin natrium-2-Wasser | + |
Hilfsstoff Apfelsinen-Aroma | + |
Hilfsstoff Bergamottöl | + |
Hilfsstoff Natriumhydroxid zur pH-Wert-Einstellung | + |
Hilfsstoff Natrium-Ion | insgesamt 43 mg |
Hilfsstoff Wasser, gereinigtes | + |
Dosierungsangaben
Personenkreis | Zeitpunkt | Einzeldosis | Gesamtdosis |
---|
Säuglinge von 3-6 Monaten mit 5,5-7,5 kg Körpergewicht | zu der Mahlzeit | 0,5 ml | 1-mal täglich |
Säuglinge von 6-12 Monaten mit 7,5-10 kg Körpergewicht | zu der Mahlzeit | 0,5-1 ml | 1-mal täglich |
Kleinkinder von 1-3 Jahren mit 10-15 kg Körpergewicht | zu der Mahlzeit | 1-1,5 ml | 1-mal täglich |
Kinder von 3-6 Jahren mit 15-25 kg Körpergewicht | zu der Mahlzeit | 1,5-2 ml | 1-mal täglich |
Kinder und Jugendliche von 7-14 Jahren mit 25-40 kg Körpergewicht | zu der Mahlzeit | 2,5-4 ml | 1-mal täglich |
Jugendliche ab 14 Jahren mit 40-60 kg Körpergewicht | zu der Mahlzeit | 3,5-5 ml | 1-mal täglich |
Erwachsene ab 60 kg Körpergewicht | zu der Mahlzeit | 4-7 ml | 1-mal täglich |
Da die Dosierung des Arzneimittels von verschiedenen Faktoren abhängt, sollte sie von Ihrem Arzt individuell auf Sie abgestimmt werden.
Die Dosierung wird in der Regel von Ihrem Arzt langsam erhöht und auf eine für Sie passende Erhaltungsdosis eingestellt.
Für die einzelnen Dosierungsschritte stehen Arzneimittel mit verschiedenen Wirkstoffstärken zur Verfügung.
Alternativ kann die Tagesdosis auch auf 2-4 Gaben verteilt eingenommen werden.
Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung: Sie müssen in Absprache mit Ihrem Arzt eventuell die Einzel- oder die Gesamtdosis reduzieren oder den Dosierungsabstand verlängern.
Dosierhilfe: Dem Arzneimittel liegt für eine korrekte Dosierung ein Messbehältnis bei.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können.
- Bei Frauen im gebärfähigen Alter sind während und unter Umständen auch eine zeitlang nach der Therapie wirksame Verhütungsmethoden erforderlich. Sprechen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker an.
- Bei Männern im zeugungsfähigen Alter sind während und unter Umständen auch eine zeitlang nach der Therapie wirksame Verhütungsmethoden erforderlich. Sprechen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker an.
- Durch plötzliches Absetzen können Probleme oder Beschwerden auftreten. Deshalb sollte die Behandlung langsam, das heißt mit einem schrittweisen Ausschleichen der Dosis, beendet werden. Lassen Sie sich dazu am besten von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
- Vor Beginn der Behandlung sollte ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden.
- Während der Behandlung sind geeignete schwangerschaftsverhütende Maßnahmen durchzuführen.
- Vorsicht bei Allergie gegen das Süßungsmittel Saccharin (E-Nummer E 954)!
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
Anwendungshinweise
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.
Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel ein. Sie können das Arzneimittel mit einem halben Glas Zuckerwasser oder Ähnlichem (ohne Kohlensäure) verdünnen.
Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt.
Überdosierung?
Bei einer Überdosierung kann es unter anderem zu Verwirrtheit, niedrigem Blutdruck und Koma kommen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.
Einnahme vergessen?
Setzen Sie die Einnahme zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.
Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.
Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Wirkungsweise
Wie wirken die Inhaltsstoffe des Arzneimittels?
Der Wirkstoff verringert im Gehirn die unkontrollierte Weiterleitung von elektrischen Signalen in den Nervenzellen. Außerdem greift er in die Übermittlung von Signalen im Gehirn ein, indem er die Wirkungsdauer von stimmungsaufhellend wirkenden Botenstoffen im Gehirn erhöht. Dadurch werden überschießende Reaktionen, Krämpfe und Bewusstseinsstörungen vermindert sowie Depressionen entgegengewirkt und allgemein die Stimmungslage stabilisiert.
Aufbewahrung
Aufbewahrung
Lagerung vor Anbruch
Das Arzneimittel muss
- vor Hitze geschützt
- im Dunkeln (z.B. im Umkarton)
aufbewahrt werden.
Aufbewahrung nach Anbruch oder Zubereitung
Das Arzneimittel darf nach Anbruch/Zubereitung höchstens 30 Tage verwendet werden!
Das Arzneimittel muss nach Anbruch/Zubereitung
- bei Raumtemperatur
- im Dunkeln (z.B. im Umkarton)
aufbewahrt werden!
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?
- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
- Übelkeit
- Durchfälle
- Bauchschmerzen
- Vermehrter Speichelfluss
- Appetitsteigerung
- Appetitlosigkeit
- Gewichtszunahme
- Gewichtsverlust
- Kopfschmerzen
- Schläfrigkeit
- Teilnahmslosigkeit (Apathie)
- Störung der Bewegungskoordination (Ataxie)
- Reizbarkeit
- Zittern
- Unruhe
- Selbstmordgedanken
- Missempfindungen, wie Kribbeln, Ameisenlaufen oder Taubheit
- Bewegungsstarre des ganzen Körpers
- Muskelkrämpfe
- Erkrankungen des Gehirns
- Leberschäden
- Veränderung des Blutbildes, wie:
- Thrombozytopenie (Verminderung der Anzahl der Blutplättchen)
- Leukopenie (Verminderung der Anzahl der weißen Blutkörperchen)
- Erhöhte Ammoniakwerte im Blut
- Wassereinlagerungen (Ödeme)
- Blutungen, mit eventuell verlängerter Blutungszeit
- Haarausfall
- Verwirrtheit
Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?
Immer:
- Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
- Blutgerinnungsstörung
- Porphyrie
Unter Umständen - sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt oder Apotheker:
- Knochenmarksschädigung
- Hirnschädigung
- Eingeschränkte Nierenfunktion
- Eiweißmangel im Blut
- Eingeschränkte Leberfunktion, auch in der Vorgeschichte
- Eingeschränkte Funktion der Bauchspeicheldrüse
- Stoffwechselerkrankungen, wie z.B.:
- Enzymatische Störung des Harnstoffzyklus (angeborene Enzymmangelkrankheit)
- Lupus erythematodes
- Bevorstehende Operation
Das Arzneimittel darf nicht bei Frauen im gebärfähigen Alter angewendet werden, es sei denn, dass die Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms eingehalten werden.
Ihr Arzt wird Sie vor Beginn der Behandlung ausführlich beraten.
Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Säuglinge in den ersten 2 Lebensmonaten: Das Arzneimittel sollte in der Regel in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Überlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Stillzeit: Von einer Anwendung wird nach derzeitigen Erkenntnissen abgeraten. Eventuell ist ein Abstillen in Erwägung zu ziehen.
Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.